Formel 1 mit vier PS

Selten war ein Lehrgang der FG Fahren so gefragt wie das Praxisseminar „Sonderanspannungen“, dass am letzten September-Wochenende gemeinsam mit der Deutschen Reitschule im NRW-Landgestüt Warendorf durchgeführt wurde. Obersattelmeister Christian Koller, Leiter des Fahrstalles im Landgestüt bot zum Anfassen und Selbstfahren an, was man sonst allenfalls auf Hengstparaden oder in Schaubildern zu sehen bekommt: Römische Kampfwagen, Einhorn, Ungarische Fünfspänner und Random.

Welches Equipment für diese Sonderanspannungen benötigt wird, welche Leinen, vor allem welche Grifftechniken und wie man Pferde darauf vorbereitet, das war Thema dieses Lehrgangs und tagfüllend. Aber auch der theoretische Background zum Ursprung und zur praktischen Bedeutung der speziellen Anspannungsarten kam nicht zu kurz.

 

Welche Anspannungsart am meisten faszinierte? Die in der griechischen Antike einst olympische Renn-, Jagd- und Kriegsanspannung Quadriga, die Formel 1 unter den Gespannen: vier Pferde nebeneinander vor einem ungefederten, stehend zu fahrenden zweirädrigen Wagen.

Rolf Schettler

 

Fotos:

4019: Quadriga – die Formel 1 der Antike, beim Warendorfer DRFV-Lehrgang gelenkt von A-Kaderfahrerin Karolin Schettler (links) und Obersattelmeister Christian Koller.

 

3966: Der Fünfspänner, die „Protestanspannung“ der Ungarn gegen ein Dekret der Habsburger, gefahren von Dr. Rüdiger Beer.

Fotos: DRFV/Schettler