BBR-Präsident Burkhard Jung: Große Sorge um Reitschulen, Versorgung der Pferde sicherstellen!

Leserbrief an St. GEORG

 

Berufsreitertag am 20. – 21. Maerz 2016 im Reitstall Kloevensteen in Schenefeld

Corona: Jeder einzelne ist gefragt!

Statement in der Corona-Krise: Der Präsident der Bundesvereinigung der Berufsreiter, Burkhard Jung, plädiert für ein planvolles Vorgehen, damit die Versorgung der Pferde sicher gestellt werden kann.

„Ich habe in den letzten Tagen – wie viele meiner Vorstandskollegen auch – in vielen Stunden am Telefon mit Berufskollegen gesprochen. Sehr viele haben Existenzängste und machen sich große Sorgen um die Zukunft. Reitschulen mussten schließen, die Ausübung des Sports ist untersagt. Alles ist heruntergefahren. Nur: Einen Pferdebetrieb kann man nicht komplett schließen. Wir müssen die Pferde weiter versorgen, damit sie gesund bleiben. Deshalb möchte ich daran appellieren, dass es möglich sein muss, den Pferden genügend Bewegung zu verschaffen – natürlich immer und zu 100 Prozent unter strikter Einhaltung aller Vorsichtsmaßnahmen und Hygienevorschriften, die im Moment notwendig sind.
Dabei appelliere ich auch an die disziplinierte Haltung und das Verantwortungsbewusstsein der Reiter. Denn in den meisten Betrieben ist es nicht umsetzbar, dass das Personal die Betreuung komplett übernimmt. Die Weidesaison hat noch nicht begonnen, viele Betriebe verfügen nicht über riesige Auslaufflächen und Paddocks allein verschaffen einem (Sport)pferd über einen längeren Zeitraum nicht die art- und bedarfsgerechte Bewegung, die es braucht. Auch die Schulpferde, die momentan nicht im Einsatz sind, müssen versorgt und bewegt werden. Berufsreiter sind im Moment in Sachen Rundumbetreuung gefragt. Die Kunden wissen, dass ihr Pferd dann in guten Händen ist und dass nichts passiert. Aber auch diese Kapazitäten sind irgendwann erschöpft. Es geht um drei Dinge: Tierschutz, Tierwohl und Unfallvermeidung. Dafür müssen die Pferdebesitzer ihre Pferde bewegen können ggf. auch unter Aufsicht, damit keine Unfälle passieren. Ich spreche ausdrücklich nicht von trainieren oder unterrichten! Jetzt sind wir alle gefragt – Betriebsleiter, Berufskollegen, Personal und Pferdebesitzer. Lassen Sie uns gemeinsam versuchen, diese Krise zu bewältigen. Landwirtschaftliche, Misch- und Gewerbebetriebe werden Unterstützung brauchen. Die Bestimmungen sind von Land zu Land unterschiedlich, es gibt viele offene Fragen und eine Situation, die sich stündlich ändern kann. Wir brauchen kurzfristige Lösungen und müssen Probleme systematisch angehen. Wir bleiben dran, informieren und helfen, wo wir können. Geben Sie auf sich und Ihre Mitmenschen acht.“

 

Leserbrief an den ST. GEORGhttps://www.berufsreiter.com/news/news/leserbrief-zum-st-georg-blog-vom-3042020

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