Junghundeschau 2021: Qualität trotz Corona-Langeweile

Die jährliche Hundeschau der deutschen Meutehalter beim RWS in Drevenack ist eine „Material-Prüfung“. Die jungen Meutehunde werden auf ihren Formwert geprüft um dann als Jagdhunde in das Stammbuch des Jagdgebrauchshundeverbandes eingetragen zu werden. Und dazu wurde in diesem Jahr Gutes gezeigt. „Die Hunde sind besser geworden, größer – und wurden besser vorgestellt“. Großes Lob aus berufenem Mund für die Meutehalter von Frank Teunissen. Seit 33 Jahren Huntsman bei der holländischen Jachtvereniging Soestdijk, stand er zum ersten Mal als Richter im Ring, zusammen mit Jürgen Böcking, der lange Jahre die Hounds der Cappenberger Meute als Huntsman betreut hat – geballte Praxiserfahrung also in der Jury vor der attraktiven Kulisse des Haus Schwarzenstein.

Fast zwei Drittel der vorgestellten Foxhounds wurde mit „gut“ bewertet und gelangten somit auf den Championatsring. Sechs von dreizehn Rüden aus fünf Meuten wurden dort schließlich als „sehr gut“ gesehen. Der Championstitel fiel letztlich an den rauhaarigen Forrest vom RWS, der Hamburger Nero ist Reservesieger. Im Endring der Hündinnen standen elf Foxhounds und die Titel fielen an Lilly von der Rheinland-Meute und Fusion vom RWS, der für seinen F-Wurf insgesamt auch den Pokal für die beste Aufzucht holte.

Großes Lob auch bei der Berichtung der Beagles. „So einen Hund hätten wir auch gerne zu Hause“,  war sich die Jury einig über den Champion Unkas von der Vogelsbergbergmeute. Robert Zurl (Bergheim) ist vorrangig Formwert- und Verbandsrichter im Verein der Jagdbeagles und ihm zur Seite stand erstmals Dr. Gerhard Bosselmann (Egestorf), der seine Erfahrung als Steward und Judge bei der „Mutter aller Hundeschauen“ im englischen Peterborough einbrachte. Nathalie Wiederspahn, die sich seit Jahren mit Master Hans Nimrichter als Mentor um die Vogelsberger Beagles kümmert, holte sämtliche Titel, mit Unkas bei den Rüden und mit Una und Ulani bei den Hündinnen.

Mit Spannung erwartet wurde die erneute Vorstellung des J-Wurfes aus der Niedersachsenmeute, der im Vorjahr für Furore gesorgt hatte. Hier sahen die Richter die Vorjahres-Championesse Jade und ihre Schwester Josera inzwischen sogar als „exzellent“. Die J-Hunde aus Dorfmark beherrschten auch die Koppelklasse, wo Josta und Josera schließlich die Allerbesten und damit Schwarzensteiner Siegerkoppel wurden.

Dass die Einstimmung junger Hunde auf ihren „Job“ allen Schwierigkeiten zum Trotz gelingen kann, bewies der RWS bei der Eignungsprüfung, mit der die jungen Hunde ihre Betriebssicherheit unter Beweis zu stellen haben. Mindestens alle drei Jahre muss sich jede DSJV-Meute diesem Test  unterziehen. Gut kenntlich gemacht mit neonfarbenen Halsbändern inmitten der Althunde, standen die Youngster des F-Wurfs immer gut vorne, integriert in das Pack und liefen sauber auf der Fährte, die ihnen noch in Form einer Fleischschleppe mit Pansen gelegt worden war. Frühreife „Wunderkinder“, die noch gar nicht in die Klasse der Tropflösung-Sucher versetzt worden waren und trotzdem alle Aufgaben gut erfüllten. Geht doch!

Hier die Ergebnisse:

Beagles:
Champion: Unkas – Vogelsbergmeute
Championesse: Una – Reserve: Ulina –Vogelsbergmeute

Foxhounds:
Champion: Forrest – Rheinisch Westfälischer Schleppjagdverein RWS
Reserve:  Nero – Hamburger Schleppjagdverein HSJV
Championesse: Lilly – Rheinlandmeute
Reserve: Fusion – RWS
Beste Aufzucht: RWS für den F-Wurf

Schwarzensteiner Siegerkoppel:
Josta und Josera – Niedersachsenmeute

Text und Fotos: Petra Schlemm

 

Zu den Bildern:

0031:
Richtergremium: Robert Zurl, Dr. Gerhard Bosselmann, Jürgen Böcking und Frank Teunissen (v.l.n.r.)

9884:
Beagle-Champion Unkas mit Nathalie Wiederspahn und als Richter Dr. G. Bosselmann und Robert Zurl.

9871:
RWS-Huntsman Heiko Burchard mit dem F-Wurf, der auch den Preis für die beste Aufzucht erhielt.

9928:
Der F-Wurf des RWS bei der Betriebsprüfung mit der Equipage um Master Christian Coenen und Joint-Master Ute Boss-Hekma. Die Junghunde sind mit neonfarbener Halsung kenntlich gemacht.