Tagtäglich verbringen Pferdewirte und Pferdewirtinnen viel Zeit im Stall – um, an und auf den Pferden. Sie gilt es zu schützen und zu umsorgen. Nicht nur im Sattel.

Denn Tierschutz beginnt schon in der Stallgasse beim richtigen Umgang. Über allem schwebt stets die grundsätzliche Frage: Geht das Handeln konform mit den Leitlinien? Also mit den Punkten, die in den Leitlinien des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz für eine tierschutzgerechte Pferdehaltung sowie für den Tierschutz im Pferdesport festgehalten sind.

„Die Gesunderhaltung des Pferdes hat oberste Priorität“, betont Ausbilder und BBR-Delegierter Hendrik Gäbel aus Niedersachsen. „Das fängt nicht erst im Sattel an, sondern beim Stallmanagement und dem richtigen Umgang mit dem Pferd. Gesunderhaltung ist Tierschutz! Mein Hauptaufgabengebiet ist es, Pferd und Reiter zusammenzuhalten, damit sie gemeinsam möglichst alt werden – und das gilt für alle Bereiche von der Ausbildung über Haltung und Fütterung bis hin zu Umgang und Pflege eines Pferdes.“

Die Stallgasse: eine Welt für sich

BBR-Vorstandsmitglied Ulrike Lautemann kann dem nur zustimmen: „Für den Berufsalltag und das Wohlergehen des Pferdes ist es das Wichtigste, dem Menschen das Pferd zu erklären – auch das ist Tierschutz.“ Die Pferdewirtschaftsmeisterin sagt aber auch: „Das habe ich ein Leben lang gemacht und nicht immer Applaus dafür bekommen. Es ist einfacher, jemandem, der im Sattel sitzt, etwas zu erklären. Der möchte das Pferd zum Beispiel an den Zügel reiten und will ganz konkret meine Hilfe. In der Stallgasse ist das anders. Da weiß jeder und jede alles besser. Erklärungen und Hinweise sind meistens nicht gefragt. Die Stallgasse ist eine Welt für sich.“

Weiterlesen