Sein Herz gehörte dem vielseitigen Reitsport und der Schleppjagd. Am 7. September ist Roland Harting (Königswinter) nach schwerer Krankheit verstorben. Er wurde nur 54 Jahre alt und hinterlässt seine Frau Alexandra, „Sandra“, (geb. Flötgen) und seine beiden Söhne Konstantin und Valentin.

Zehn Jahre lang war der aktive Reiter und Züchter Teamleiter der deutschen Mannschaften bei den Europameisterschaften der Ländlichen VS-Reiter. Zwei Mal war er selbst mit Lux (v. Lancer II) Teil des EM-Aufgebots und gewann 2013 in Laintal Gold mit dem Team. Zwei Jahre danach übernahm er das Amt von Diedrich Fick und war seither neben Roger Böckmann als einem weiteren „Ehemaligen“, Kopf und Herz dieses ältesten Europachampionats. „Dank ihres großen Engagements gelang es den beiden, diese EM, deren Wurzeln bis ins Jahr 1953 zurückgehen, in Deutschland am Leben zu erhalten. Sie stellten nicht nur die Mannschaft auf und betreuten diese am jeweiligen Austragungsort, sondern realisierten auch das vorangehende Trainingslager mit der zugehörigen Vorbereitung auf die Mannschaftsdressur“, erinnert die Deutsche Reiterliche Vereinigung an Hartings Verdienste.

Roland Harting war auch ein engagierter Anhänger des Jagdreitens. Er trat 1997 in den Rheinisch-Westfälischen Schleppjagdverein RWS ein und ritt seit 2008 in der Equipage. 2021 übernahm er das Amt des Sportwartes. „Es gibt einfach nichts Schöneres, als mit unseren Hunden an der Lippe entlang zu galoppieren“, so beschrieb er einmal seine Passion. Er war ein Reiter, der stets auf den temperamentvollsten Pferden saß – und sie dennoch mit Leichtigkeit und Eleganz führte. Damit stach er im Feld heraus und prägte das Bild der Equipage.

Viele Mitglieder des RWS denken an die Equipagenjagden zurück, bei denen Harting in den abendlichen Feierstunden das Publikum mit seinen Saxophonklängen verzauberte.

In seinem Haus Höhnchen in Königswinter waren Pferde Teil seines täglichen Lebens. Als Initiator und treibende Kraft des „RWS Cross-Country Day“ setzte er ein starkes Zeichen für die Verbindung von Vielseitigkeits- und Jagdreiten und Weiterentwicklung des RWS, zuletzt noch am 1. Mai 2025 als sogar eine Warteliste angelegt werden musste, weil innerhalb von wenigen Minuten alle Startplätze belegt waren. Mit diesem Format gelang es ihm, den Vielseitigkeitssport mit den Traditionen der Jagdreiterei zu verbinden – ein Erfolgsmodell, das überregional Beachtung fand und die Nachwuchsarbeit für den RWS nachhaltig bereichert hat.

Das Haus Schwarzenstein in Drevenack als Heimat des RWS stand für ihn für das Jagdreiten, Gemeinschaft und Geselligkeit.  „Seine positive Lebenseinstellung, sein Humor und seine unerschütterliche Fröhlichkeit werden uns immer in Erinnerung bleiben“, versicherte Hocker.

 

Petra Schlemm