Rund 180 Pferde, fünf Pferdewirtschaftsmeisterinnen und -meister, Motivation bei 150 Prozent: Wer im Reitstall Pavel im hessischen Calden seine Pferdewirt-Ausbildung absolviert, hat ein junges, sehr engagiertes Team um sich herum und kann in einem großen, vielfältigen und modernen Betrieb lernen.
Gelehrt werden die Fachrichtungen Klassische Reitausbildung sowie Pferdehaltung und Service. Aktuell sind vier Auszubildende Pferdewirte in dem Betrieb, der drei Reithallen, einen Longierzirkel, drei Außenplätze, vier Aktivställe, Boxen und Weiden sowie ein weitläufiges Gelände umfasst. Die vier Hauptsäulen des Betriebs sind eine Reitschule, Pferdepension mit Rund-um-Service und tiergestützte Pädagogik.
Die Auszubildenden lernen in allen Bereichen. Vormittags kümmern sie sich um die Pferde, reiten, bilden die Kunden- und die Schulpferde aus und bekommen Unterricht. Dabei sind sie rundum betreut vom Betriebsleiter Philipp Pavel. Er übernimmt auch den Springunterricht. Seine Eltern und die beiden angestellten Meisterinnen in Vollzeit sind verantwortlich für den Dressurunterricht und seine Frau Christina Pavel ist Expertin für die pädagogischen und strukturellen Bereiche der Unterrichtserteilung von Kindern, Jugendlichen und der tiergestützten Pädagogik. Nachmittags setzen die Azubis das um, was sie vormittags gelernt haben: Sie sind in der Reitschule als Reitlehrer/in oder Co-Trainer/in im Einsatz.
Lehrzeit ist Lernzeit
„Meine Azubis sind handverlesen nach Motivation und Einsatzbereitschaft: Ich möchte nur Leute, die sich von Anfang an für unsere Werte und unsere Arbeitsweise begeistern können“, betont Pferdewirtschaftsmeister Philipp Pavel. „Wir schaffen für unsere Auszubildenden ein geregeltes Lernumfeld mit erfahrenen Lehrpferden, Optionen auf Reitlehrgänge, individuelle Fortbildungen und Turnierteilnahmen und führen einen kollegialen Umgang auf Augenhöhe. Dafür erwarte ich von den Azubis in ihrer Ausbildungszeit 150 Prozent Lernbereitschaft. Es muss ihnen bewusst sein, dass die Lehrzeit keine Zeit ist, in der sie für den Betrieb arbeiten, sondern Lehrjahre, in denen sie Wissen für ihre eigene Zukunft anschaffen. Sie zu selbständigen und fähigen Menschen zu entwickeln, die einen Betrieb bereichern, ist unser gemeinsames Ziel.
Dabei möchte ich ihnen eine gewisse Art zu denken mitgeben. Ein ganzheitliches Denken, das alles umfasst: Das Versorgen des Pferdes von A bis Z, das Gestalten der Pferdeausbildung und das Unterrichten. Ich möchte, dass sie verstehen und nicht nur aufnehmen. Sie sollen verstehen, was es bedeutet, mit einem Lebewesen zu arbeiten.“