Große Ehre für Egbert von Schultzendorff – und seine reitsportliche Disziplin der Schleppjagd. Im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums des Verdener Schleppjagd-Reitvereins erhielt der langjährige Master der Niedersachsenmeute, Vorsitzende der Deutschen Schleppjagdvereinigung und Vorstandsmitglied des Deutschen Reiter- und Fahrer-Verbandes aus Dorfmark das Deutsche Reiterkreuz in Bronze. Beim Reiterball im Anschluss an die Jubiläumsjagd mit 100 Reitern überreichte FN-Präsidiumsmitglied Dr. Christiane Müller ihm die Auszeichnung. Die Laudatio hielt DRFV-Vorstandsmitglied Huberta von Krosigk, die Vorsitzende der DRFV-Fachgruppe Amateurausbilder.

Der Jurist Egbert von Schultzendorff, Jahrgang 1952, ließ sich 1983 als Rechtsanwalt und später auch Notar in der Lüneburger Heide nieder. Mit seiner Frau Cosima, eine Tochter des Rittmeisters Christian von Loesch, Gründer und langjähriger Master der Niedersachsenmeute, übernahm er auf dem Hof der Schwiegereltern die Verantwortung für die Kennels der Niedersachsenmeute, die 50 bis 60 jagdliche Einsätze im Jahr absolviert. 2022 hat v. Schultzendorff die Mastership abgegeben, ist aber immer noch beim täglichen Bewegen der Meute involviert. Zwei Söhne der vier Söhne, Casimir und Leonard, sind als Master in seine Fußstapfen getreten.

Engagement für Meutesicherheitsprüfung

Der Deutschen Schleppjagdvereinigung mit derzeit sechzehn Meuten steht er seit 2012 vor. Mit Beharrlichkeit und Ausdauer hat sich v. Schultzendorff seither dafür eingesetzt, dass die für die Außenwirkung der Schleppjagd besonders wichtige Meutesicherheitsprüfung Routine geworden ist. Alle zwei Jahre stellen die Huntsmen und Piköre der Meuten sich mit ihren jungen Hunden dieser Prüfung und zeigen, dass nicht nur gesunde und gut gehaltene Hunde eingesetzt werden, sondern dass diese auch verkehrs- und „spurtreu“ sind, also sich weder von Wild noch von Haushunden am Rande der Jagdstrecke verleiten lassen.

Die Meutesicherheitsprüfung und sein hartnäckige Bemühen waren auch das entscheidende Argument für mehrere Landesgesetzgeber, bei der Novelle ihrer Landeswaldgesetze auf Regelungen zu verzichten, dass Hunde nur noch angeleint im Wald geführt werden dürfen. Das hätte das Ende der Schleppjagden und der Jagdreiterei bedeutet.

Typisch für den immer freundlich-zugewandten und sich selbst zurücknehmenden Geehrten: In seiner Erwiderung auf die Laudatio widmete der frisch dekorierte Reiterkreuz-Träger die Auszeichnung sogleich „jedem Jagdreiter und jeder Jagdreiterin, die sich nach der Jagd selbstkritisch fragen, ob sie ihrem Pferd gerecht geworden sind“. Nicht zuletzt deshalb sei „die Schleppjagd ein Segen für die deutsche Reitkultur“.

 

Rolf Schettler 

 

 


Egbert von Schultzendorff, hier mit seiner Frau Cosima, erhielt das bronzene Reiterkreuz. Es gratulierten Laudatorin Huberta von Krosigk (l.) sowie FN-Präsidiumsmitglied Dr. Christiane Müller (r.)